Vor ein paar Tagen habe ich den Steam-Punk-Krimi „Ersticktes Matt“ von Nina C. Hasse zu Ende gelesen. Hier findet ihr meine Meinung dazu.
Worum geht es?
Die Geschichte spielt in New York im Jahre 1893. In den Floodlands, einem Armenviertel am East River, wird die dritte Leiche einer jungen Frau gefunden, die eine Schachfigur in der Hand hält. Die Ermittler des New York Floodlands Police Departments und ihr Berater, Gesichtsanalytiker Remy Lafayette, stehen vor der Herausforderung den Mörder zu finden, bevor dieser sein nächstes Opfer trifft.
Das Setting der Geschichte ist das New York des 19. Jahrhunderts, in einer alternierenden Realität, in der sich durch die übertriebene Industriealisierung und damit verbundene Umweltverschmutzung ein beschleunigter Klimawandel und ein damit einhergehender Anstieg der Meeresspiegel ereignet hat. Die in New York eingetroffenen Flüchtlingsstöme müssen überwiegend in den Armenvierteln am East River in Slums hausen und werden von der New Yorker Bevölkerung als Abschaum betrachtet.
Was gefällt mir gut?
Obgleich ich nie zuvor ein Buch aus dem Steam-Punk-Genre gelesen habe, gefällt mir die ausgefeilte Logik hinter dem Setting sehr. Es gibt immer wieder Überschneidungen und Ähnlichkeiten zur Realität und die Probleme der damaligen Zeit werden charmant in Steam-Punk-Manier gelöst. Zum Beispiel benutzt man zur Kommunikation den sogenannten „Notarius“, eine Maschine, die die Gestalt eines Menschen hat und Nachrichten empfangen und aufschreiben kann.
Die Charaktere sind vielschichtig aufgebaut und wirken glaubwürdig, da sie nicht nur positive, sondern auch negative Eigenschaften haben und mit ihren persönlichen Problemen kämpfen, während sie an der Aufgabe arbeiten, den Schachbrettmörder dingfest zu machen. Besonders die Verstrickungen der Charaktere in den aktuellen Fall führen dazu, dass mat mit ihnen mitfiebert und versucht herauszufinden, wer der Mörder ist.
Von der technischen Seite her hat mir gefallen, dass die Sprache nicht zu anspruchslos ist und es nur sehr wenige Rechtschreibfehler gibt. Die Autorin hat sehr darauf geachtet, dem Leser stets zu verdeutlichen, aus wessen Sicht gerade erzählt wird. Der Satz ist meiner Meinung nach gelungen und das Coverdesign sticht sofort heraus, weil es zweifarbig ist und exakt zum Thema passt. Besser hätte man es kaum machen können. Manchmal ist weniger eben mehr!
Was stört mich?
Der einzige Punkt, der mir negativ aufgefallen ist, war die Tatsache, dass ich schon knapp nach der Hälfte (auf dem Kindle bei 62%) wusste, wer der Täter ist. Das ist natürlich nicht schlimm und ich weiß, dass ich darin ganz gut bin, doch ein wenig schade fand ich das zu dem Zeitpunkt schon. Trotzdem hat das der Lesefreude keinen großen Abbruch getan, weil es ja noch Nebenhandlungen gibt, die man dank der toll ausgearbeiteten Charaktere ebenso wichtig findet.
Fazit
Ich war erst skeptisch, ob mir ein Steam-Punk-Krimi gefallen würde. Ich kannte mich bis dahin gar nicht mit der Thematik aus und hatte Bedenken, dass ich das alles total unrealistisch und übertrieben finde.
Diese Befürchtung hat sich NICHT bewahrheitet. Das Setting ist absolut glaubwürdig und detailliert beschrieben. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten mir die unterschiedlichen Maschinen vorzustellen und mich in diese Welt hineinzuversetzen.
Die Geschichte kann überzeugen, enthält viele spannende Momente und lädt zum miträtseln ein. Die Charaktere sind toll und ich frage mich, wie es wohl weitergehen wird.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung! Ich würde mich über eine Fortsetzung freuen!